2025
St. Gallen, Musiksaal im Dekanatsflügel des Klosters
Montag, 12. Mai 2025, 18.15 Uhr
im Rahmen der Öffentlichen Vorlesungsreihe der Stiftsbibliothek und der Universität St. Gallen, „Töne für die Seele – Musik in St. Galler Handschriften“:
„Alte Melodien beim jungen Bach“
Mehrere in mittelalterlichen Handschriften enthaltene und in der St. Galler Stiftsbibliothek aufbewahrte lateinische Gesänge begegnen uns später – von Martin Luther und seinen Zeitgenossen ins Deutsche übertragen – in evangelischen Gesangbüchern wieder. Über einige dieser Lieder komponierte Johann Sebastian Bach bereits in jungen Jahren Bearbeitungen für Orgel als Choralvorspiele für den Gemeindegesang im lutherischen Gottesdienst. In der Auseinandersetzung des ungefähr 14 bis 23-Jährigen mit den alten Melodien und Texten werden einerseits die Impulse seiner Vorbilder und andererseits die Entwicklung seiner eigenen ausdrucksstarken Klangsprache hörbar. Die Organistin und Musikwissenschaftlerin Verena Förster wird in ihrem Vortrag den Weg solcher Melodien vom Mittelalter über die Reformationszeit bis hin zu Bach nachzeichnen und durch auf der Orgel gespielte Klangbeispiele ergänzen.

